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  Bruno war ein Vetter des salischen Kaisers Heinrich III. und in dessen Umfeld hoch angesehen. So kam es auch, dass er - gerade mal 
  40jährig - bei einem Unfall ums Leben kam, als er den Kaiser im Jahr 1045 auf einer Reise nach Österreich begleitete. Während eines 
  Festmahls brachte eine umfallende Säule den Boden zum Einsturz, so dass Bruno, der Kaiser und weitere Personen in einen Raum darunter 
  stürzten. Während der Kaiser nur leicht verletzt wurde, starb der Bischof von Würzburg kurze Zeit darauf. 
  Schon in jungen Jahren war Bruno 1034 Bischof von Würzburg geworden; kurz nachdem das Bistum durch den Salierkaiser und Vater 
  Heinrichs, Konrad II, umfangreiche Rechte zuerkannt bekommen hatte, zu denen so bedeutende Umstände wie das Münzrecht und die 
  Gerichtsbarkeit gehörten. Man kann da durchaus von einem ersten Schritt zu dem späteren Fürstbistum sprechen. Und so erklärt sich 
  vielleicht auch die Berufung Brunos zum Bischof als einem Mann aus der unmittelbaren Umgebung des Kaisers.
  Unter Heinrich III. setzte zur Hochzeit der Salier ein wahrer Boom an sakralen Bauten ein. Mit dem Dom zu Speyer entstand gerade der 
  damals grösste Kirchenbau der Christenheit (die Hagia Sophia im damaligen Konstantinopel einmal auss vor gelassen). Und in Würzburg war 
  der Neubau der sogenannten 'Burkarder Kirche' im Entstehen, welche teilweise auch neue Formgebungen zeigte. Diese erwiesen sich dann 
  als stilbildend für die aufkommende Romanik.  
  Ab dem Jahr 1040 nimmt Bruno also den Neubau einer Domkirche in Angriff. Ein Kirchenbauprojekt, das demjenigen in Speyer nur ein 
  wenig nachstand. Der bisherige Salvatordom, welcher im Lauf seiner Geschichte mehrfach niedergebrannt war, genügte den Ansprüchen des 
  aufstrebenden Bistums nicht mehr. Der Bauplatz etwas weiter südlich wurde sehr bewusst auf einer Kalksteinplatte am höchsten Punkt des 
  Stadtgebietes gewählt, damit er das mächtige Bauwerk tragen konnte. Und in der Tat, bis 1075 entsteht in seinen Ausmaßen das viertgrößte 
  romanische Bauwerk der salischen Zeit und das größte, wenn man den umbauten Raum zugrunde legt. Fertiggestellt wird der Bau allerdings 
  erst unter Brunos Nachfolger Adalbero, der vor allem deshalb zu einiger Berühmtheit gelangte, weil er im Investiturstreit (das ist die 
  Geschichte mit dem 'Gang nach Canossa') unverbrüchlich auf der Seite des Papstes stand, womit er - fern von Rom - einigen Mut bewies. 
  Die endgültige Weihe zum Dom St. Kilian fand sogar erst 1188 nach dem Abschluss erster Um- und Ausbauarbeiten unter Bischof 
  Gottfried v. Spitzenberg statt. Und die Fertigstellung der beiden Osttürme dauerte gar bis zum Jahr 1255.  - Da waren über 200 Jahre 
  vergangen, nachdem mit der Krypta im Osten das Ende des ersten Bauabschnittes ziemlich genau mit der Grablegung des Saliers Bruno 
  zusammen gefallen war.
  
 
  
Bischof Bruno, der Salier 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
  