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Der erste Laufbrunnen der Stadt Gegenüber dem Grafeneckart öffnet sich am unteren Ende der Domstrasse am Aufgang zur alten Mainbrücke ein Platz, welcher durch den imposanten barocken "Vierröhrenbrunnen" dominiert wird. Der Brunnen entstand um 1733, als durch Balthasar Neumann die erste öffentliche Wasserleitung der Stadt realisiert wurde. Der Brunnen wurde an diese angeschlossen und war somit der erste sogenannte 'Laufbrunnen' (Im Gegensatz zu Zieh- oder Pumpbrunnen) der Stadt. Die ursprüngliche Gestaltung stammte von Jakob van der Auwera, dem Stammvater dieser großartigen Würzburger Bildhauerfamilie des 18. Jahrhunderts. Dieser schuf hier vor allem die mächtige zentrale Brunnensäule mit vier eigeschwungenen Seiten und den vier sogenannten Delfinen als Wasserspeier, bei denen es sich aber auch um 'Meefische' handeln könnte. Bekrönend und abschliessend darüber ein Löwe als Wappentier der Schönborns auf der Brunnensäule. Die Formgebung des Brunnenbeckens entsteht durch vier sich anschneidende Kreise, an deren Schnittpunkten gegenüber den Wasserspeiern jeweils kleinere Kreise von aussen einschneiden. Das Becken besteht aus fränkischem Muschelkalk, während die Brunnensäule und die Figuren aus Sandstein gefertigt wurden. - Von oben betrachtet hat das etwas kleeblattartiges und wirkt sehr harmonisch. Typisch Balthasar Neumann möchte man eigentlich sagen. Aber schon ca. 30 Jahre später war man um 1765 zur Hochzeit der mainfränkischen Pracht der Meinung, dass der Brunnen an diesem Platz im absoluten Zentrum der Stadt noch repräsentativer und grösser werden solle. So kam es, dass einer der Söhne aus der van der Auwera Werkstatt, Lukas Anton, sowie auch Peter Wagner, der Vater von Martin von Wagner, eine Neugestaltung bzw. Erweiterung des 'Vierröhrenbrunnens' vornahmen. Dabei wurde der Schönbornlöwe entfernt und gegen eine obeliskartige Stele ersetzt, auf deren Abschluss eine Frankonia mit dem für sie typischen 'fränkischen Rennfähnlein' und mit einem Schwert zu stehen kam. Dem Rathaus zugewandt und den Blick zur Domstrasse gerichtet. Auf Basen jeweils über den Wasserspeiern wachen die vier allegorischen Figuren der Kardinalstugenden über die Bürger der Stadt: Tapferkeit, Weisheit, Mäßigung, und Gerechtigkeit. An der Stele selbst sind des weiteren nach dem Geschmack der Zeit das Wappen des Fürstbischofs (hier: Adam Friedrich v. Seinsheim) angebracht mit allerlei bekränzendem Schmuck sowie mehrere Putten. Trotz des eher ungewöhnlichen Eingreifens in das eigentliche Gestaltungskonzept eines Brunnens erscheint die Gesamtausführung des Vierröhrenbrunnens doch einheitlich und nachgerade schlüssig. Das gilt auch für die mit der Umgestaltung entwickelten Proportionen. Wahrscheinlich ist es eine glückliche Maßnahme gewesen, den Sohn des ursprünglichen Meisters mit dem repräsentativen Ausbau zu beauftragen, da dieser wohl nicht danach trachtete, das Werk des Vaters dem eigenen unterzuordnen. Gerade die Sandsteinfiguren hatten im Lauf der Zeit stark unter Witterungs- und Umweltschäden zu leiden und wurden daher bereits mehrfach gegen Kopien ausgetauscht; zuletzt 1964. TIPP: Die Originale der Figuren des Vierröhrenbrunnens befinden sich ebenso im 'Mainfränkischen Museum' im Neuen Zeughaus der Festung Marienberg wie viele andere Kunstwerke bedeutender Künstler aus der Stadtgeschichte Würzburgs. Dieses Museum ist eben viel mehr nur ein Regionalmuseum. Der ‘Vierröhrenbrunnen’ im Video des Altstadtrundganges Die Station 10 des Altstadtrundganges geht rund um die Domstrasse im Rahmen insbesondere auch auf den ‘Vierröhrenbrunnen’ von Jakob van der Auwera ein. Sehen Sie hier das entsprechende Kapitel aus dem Video des Rundganges, das Sie sich auf Mein-Wuerzburg.com in voller Länge auch auf der zuständigen Seite Altstadtrundgang anschauen können.

Der Vierröhrenbrunnen

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Die Kardinaltugenden des Brunnens haben es vor

neuzeitlicher Kulisse nicht immer leicht.