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Die älteste erhaltene Kirche der Romanik Das 'Andreaskloster' wurde 748 n. Chr. von Burkard gegründet, dem ersten Bischof Würzburgs, später selbst heiliggesprochen. Es befand sich ursprünglich allerdings einige Dutzend Meter weiter südlich des heutigen Standorts am Ausgang des sogenannten Leistengrundes möglicherweise dort, wo wir heute eine ausgedehnte Strassenkreuzung vorfinden. Es war im 9. und 10. Jahrhundert bekannt für seine weithin gerühmte Klosterschule. Als aber schließlich auch eine gewisse Verarmung oder gar der Verfall einsetzte, liess Bischof Hugo im Jahr 984 die Gebeine des sehr verehrten und - wie gesagt - inzwischen heiligen Burkard in das Kloster überführen und benannte es um in "Burkarduskloster". Diese Maßnahme führte zu einer deutlichen Belebung. Das zur den Benediktinern gehörende Kloster wurde 1470 in ein zum Bistum gehörendes Ritterstift umgewandelt und bekam dabei im Nachgang auch den heute die Anlage noch beherrschenden, wuchtigen Ostchor mit Querhaus verpasst. 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst und schliesslich an die zuständige Ortspfarrei gegeben. Nach einem Brand wurde St. Burkard um das Jahr 1033 herum in der Nachbarschaft am heutigen Standort mit klar und in für die Zeit neu definierten architektonischen Strukturen einer 3-schiffigen Basilika mit Westwerk und Krypta (diese fallen später den barocken Befestigungsbauten bzw. dem in diesem Kontext entstandenem Umlaufkanal zum Opfer) neu errichtet und 1042 geweiht. Verschiedene Ergänzungen und auch Abbrüche lassen heute den Kern des Bauwerks nicht mehr auf den ersten Blick erkennen, insbesondere weil der spätgotische Hochchor (um 1490 herum) den Blick auf das Wesentliche etwas verstellt. Weitere Ergänzungen sind das Seitenportal mit der als 'Paradies' bezeichneten und sehr sehenswerten Portalvorhalle aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts sowie auch die polygonale Erhöhung der Osttürme mit ihren Helmen in der Mitte des 13. Jahrhunderts, wie es dem Stil jener Zeit entsprach (siehe auch Osttürme des Domes in etwa zur gleichen Zeit). Im Inneren finden sich - sehr sehenswert - Werke verschiedenster durch die Epochen der Stadt tätigen Künstler, von denen hier stellvertretend nur eine 'Riemenschneider-Madonna' genannt sei, welche - wohl um 1490 herum entstanden - dem Frühwerk des Meisters angehört. Das Einzigartige an St. Burkard ist jedoch, dass dieser Bau den endgültigen Übergang von der Ottonik zur Romanik markiert. Er gilt vielen als der erste tatsächlich romanische Sakralbau und nimmt damit eine herausgehobene Stellung in der Architekturgeschichte ein. - Besonders gut erkennen und mit dem Auge geistig nachzeichnen lässt sich das architektonische Grundkonzept, wenn man von der Festung aus einen Blick darauf wirft und sich dabei den wuchtigen, gotischen Ostchor wegdenkt. Allerdings sollten diese Überlegungen auch berücksichtigen, dass es mit der 'Stephanskirche' in Würzburg, also sogar innerhalb derselben Stadt, bereits einen um ein Jahrzehnt früheren Bau gegeben hat, der in seiner Anlage wohl ebenfalls eindeutig der Romanik zugerechnet werden muss. Es lässt sich dies bedauerlicherweise nicht mehr überprüfen. Man darf jedoch vermuten, dass beide Bauwerke in einer direkten Entwicklungsabfolge zueinander stehen. TIPP: Da man die Burkarder Kirche wenigstens im Zuge eines etwas weiterführenden Aufenthalts in Würzburg unbedingt zusammen mit dem kleinen Areal dort besuchen sollte, lässt sich dies auf das angenehmste verbinden mit dem Weinwanderweg am Festungsberg, welcher genau dort seinen Ausgang nimmt. So werden gleich mehrere Kultursinne angesprochen. Ein weitere Variante wäre die Kombination mit dem Festungsbesuch zu Fuß von der Stadt aus über die Tellsteige und das Neutor. Am Fuß des Festungsberges sind es von der Alten Mainbrücke nur wenige Meter bis zur Burkarderkirche. Dabei bietet sich an Sommertagen auch die Einkehr in dem Biergarten 'Goldene Gans' mit erfrischendem Gerstensaft aus der eigenen Hausbrauerei an (durch eine Unterführung hindurch direkt am Main). Service: Diesen Artikel als Podcast herunterladen. Die Kirche St. Burkard im Video des Rundganges durch das Meeviertel Die 3. Station des Spazierganges durch das linksmainische Meeviertel führt zur Kirche St. Burkard. Sehen Sie hier das entsprechende Kapitel aus dem Video des Rundganges, welches Sie sich auf Mein- Wuerzburg.com in voller Länge auch auf der zuständigen Seite Rundgang durch das “Meeviertel” anschauen können.

St. Burkard

Das Kircheninnere

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