Momente und Orte des Gedenkens an die Zerstörung Würzburgs
  Am 16. März 1945 - nur wenige Wochen vor dem offiziellen Kriegsende - regneten zwischen ca. 21:20 - 21:40 Uhr in einem 
  Zeitraum von nur 17 Minuten Tod und Zerstörung auf Würzburg hinab, das in dem sich anschließenden Feuersturm mehr oder 
  weniger vollständig vernichtet wurde. 
  225 Flugzeuge vom Typ Lancaster warfen zunächst 256 Sprengbomben und anschließend ca. 300.000 Brandbomben über dem 
  Stadtgebiet ab. Über 5.000 Menschen kamen dabei ums Leben, von denen etwa 2.000 in der Hitze von über 2.000 Grad Celsius 
  regelrecht verdampft und damit einfach verschwunden sind. Der Grad der Zerstörung reichte bis zu einer Quote von 98 Prozent in der 
  Innenstadt heran.
  Allein das Abräumen von ca. 2,7 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt - oder anders formuliert: von 900 Jahren Stadtgeschichte - 
  dauerte letztlich bis 1964 an.
  Jedes Jahr erinnert am Abend des 16. März das gleichzeitige und 20 Minuten andauernde Geläut aller Glocken an diese dunkelste Stunde 
  der Stadt Würzburg. - Erinnerung, Besinnung und Gänsehaut.
  Im "Grünbaum" genannten Anbau des Grafeneckart-Turms am Rathaus gibt es einen jederzeit öffentlich zugänglichen und nebenbei 
  romanischen Raum (Zutritt am Hof zur Domstrasse hin) mit dem Modell der zerstörten Stadt, wie es anhand von Aufnahmen 
  konstruiert werden konnte. Wenn man dies sieht, so gewinnt man zumindest eine Ahnung davon, was die Menschen damals in der Stadt 
  erlebt haben. Außerdem beginnt man einen Schritt weiter zu verstehen, welche ungeheure und beinahe übermenschliche Aufbauleistung in 
  der Stadt steckt, die wir heute mit all ihrer erneut großen Lebensqualität kennen.
  Beim Hauptfriedhof der Stadt erinnert ein Mahnmal mit der 1954 von dem Würzburger Bildhauer Fried Heuler geschaffenen 
  Skulptur einer Opferfamilie dort an den Luftangriff, wo annähernd 3.000 Opfer in einem Massengrab bestattet wurden.
  Am Main- bzw. Kranenkai, dort wo die Ausflugsschiffe anlegen, ist neben der sogenannten 'Kranenbastion' eine alte Schienenlore 
  zusammen mit Gestein aufgestellt worden, welche an die 'Würzburger-Trümmerbahn' erinnert, die den Trümmerschutt aus der Stadt 
  transportierte, der an dieser Stelle dann mit Hilfe des 'Alten Kranen' auf Schiffe zur Abfuhr verladen wurde. Mit einem Teil des Schutts 
  wurde z.B. das Talavera-Areal auf der gegenüberliegenden Mainseite angehoben, um es zukünftig vor dem Main-Hochwasser zu schützen.
  Der barocke 'Alte Kranen' selbst, der das Bombardement und den Feuersturm ohne Schaden überstanden hatte, ist in der Zeit nach der 
  Zerstörung für die Würzburger zu einem Symbol des Überlebens geworden und ihnen daher lieb und teuer.
  
 
 
 
  
 
 
 
 
 
  
 
 
 
 
 
  
 
 
 
 
 
  
 
 
 
  
Erinnerung an die Zerstörung Würzburgs
 
 
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